Zwei Tage „Disneyland“ am Strand waren genug, um wieder zurueck ins Leben zu finden. Mit dem Zug ging’s deswegen weiter nach Norden: Nach Alleppey, einer kleinen Stadt in den „Backwaters“ – der Rough Guide nennt sie noch vor dem Taj Mahal als eine Attraktion, die man auf keinen Fall verpassen soll. Ich war inzwischen Teil einer internationalen 5er-Gruppe, und gemeinsam organisierten wir uns eine Tour in zwei Kanus inklusive Guide.
Die sieben Stunden auf dem Wasser waren, anders ist es nicht zu sagen, atemberaubend. Paddelnd und ohne Motor konnten wir durch die kleinsten Kanaele schippern und den Alltag der Menschen dort aus naechster Naehe beobachten. Denn der Spreewald-Vergleich hinkt etwas: Die Backwaters sind dicht besiedelt, die Wasserstrassen regulaere Verkehrswege – sie dienen aber auch als Waschmaschine, Badewanne und Geschirrspueler. Touristen rumkutschieren und Fischfang sind offensichtlich die Hauptgewerbe, aber hinter den Palmen sahen wir auch riesige Reisfelder. Die Schoenheit dieser Landschaft und des Lebens dort zu beschreiben, hat leider gar keinen Sinn. Da hilft nur Fotos gucken, oder, besser: selber hinfahren 🙂
Fuenf Westler, die sich nicht wie alle anderen in Motorbooten fahren lassen, sondern selbst paddeln, waren DIE Sensation auf den Fluessen. Allerdings bin ich durch diese Fortbewegungsart auch knapp am Sonnenstich vorbeigeschrammt. Vielleicht deswegen, vielleicht aber auch, weil es frueher oder spaeter einfach passieren musste, litt ich am Abend unter einer kleinen Nervenkrise. Indien strengt an, da gibt es nichts schoenzureden. Nachdem Inder-Anpampen, Ramona kontaktiern und nicht einmal ein Masala Chai halfen, musste ich meinem Aerger in einem offenen Brief Luft machen…
Cooler Cliffhanger! Und jetzt kommt der „Offene Brief“ hoffentlich gleich… bin sehr gespannt, nachdem mir eine Bekannte gerade erzählt hat, dass Alleinreisen in Indien für Frauen sehr anstrengend ist.
Und ein/zwei Fotos wären ganz klasse! 😉
LG und weiter gute Reise!
Oliver